Breton epagneul

Der Epagneul Breton.
Bretonischer Vorsteherund.Ursprungsland: Frankreich.Lebenserwartung: 12-14 Jahre.Verwedung: Begleithund, Jagdhund, Niederwild.
Größe: 47-51cm.
Erscheinungsbild: kräftiger,mittelgroßer Hund mit einem harmonischen Körperbau u.einem aufgeweckten Blick.

Fellfarbe: weiß-orange
weiß-schwarz, weiß- braun, gescheckt oder geschimmelt.

Charakter: liebenswert,intelligent, anschmiegsam, kinderlieb, gelehrig.

Auf den Bretone gekommen, sind wir über die TS Orga HHT.

Betty unsre 5 jährige Bretonin war damals zur Vermittlung auf der Seite der Tierschutzorganisation. Man wußte von ihr nicht viel, nur dass dieser absolut liebenswerte und gesellige Hund wohl mehrere Jahre bei einem Jäger im Zwinger saß,vermutlich um Welpen zu produzieren.
Kurzentschlossen holten wir sie zu uns auf Pflege und schon nach 2 weiteren Tagen und sehr vielen Interessenten, war sofort klar: Die muss für immer bei uns bleiben!

Verliebt haben wir uns sofort in sie.
In der Tat braucht diese Rasse sehr viel Bewegung und Beschäftigung, in Form von langen Spaziergängen, Apportierspiele, Fährtensuche etc.
Das Stöbern im Wald und Feld liebt sie.
Sicherheitshalber sollte der Bretone die erste Zeit natürlich an der Leine geführt werden. Schleppleinentraining ist ein absolutes muss, erst wenn der Rückruf 100% sicher sitzt, kann der Bretone frei laufen gelassen werden. Mit unserer Hündin klappt das alles hervorragend, da sie sehr gelehrig ist.

Sie liebt es in ihrem Rudel – der Familie- zu leben, das spielen und zu toben mit den Kindern und die Zweisamkeit auf der Couch.
Eine liebevolle, jedoch konsequente Erziehung ist hilfreich.

Wir bereuen keine Minute sie bei uns aufgenommen zu haben.
Nachdem Betty bei uns eingezogen war, hatte ich noch weiter Bretonen auf Pflegestelle. Es gibt nur Positives über diese absolut lieben und lustigen Hundeclowns zu berichten.

Deutsch Kurzhaar

Ein Blick in unsagbar traurige Hundeaugen hatte mein Herz getroffen und die Entscheidung stand. Toffee, gerade etwas über ein halbes Jahr alt, soll den Drei-
Mäderl-Haushalt wieder komplett machen. Etwas Respekt hatte ich schon vor der Rasse. Vollgebrauchshund, suchen, vorstehen, nachsuchen, apportieren. Kann ich diesem Jagdhund überhaupt gerechtwerden neben einem Ersthund, der auch ein Vorstehhund ist und viel Zeit beansprucht…..

Die Rasse wird wie folgt beschrieben:
Der Deutsch Kurzhaar ist ein eleganter, kräftiger, mittelgroßer Hund ohne jede Übertreibung in seinen körperlichen Merkmalen. Wie sein Name schon sagt hat er ein kurzes Fell. Das soll dicht sein und sich derb und hart anfühlen. Am Kopf und am Behang soll es dünner und kürzer sein, an der Unterseite der Rute nicht auffallend länger. Dabei soll es den ganzen Körper bedecken. Als Haarfarbe ist braun in Varianten mit oder ohne Sprenkelung angesagt.

Der offizielle Standard beschreibt ihn so:
Edler, harmonischer Hund, dessen Körperbau Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit gewährleistet. Aufrechte Haltung, fließende Außenlinien, trockener Kopf, gut getragene Rute, straffes, glänzendes Fell und raumgreifende harmonische Bewegungen unterstreichen seinen Adel. Die Rüden haben eine Widerristhöhe von 62 bis 66 Zentimetern und die Hündinnen 58 bis 63. Ein Gewicht wird nicht festgelegt. In der Praxis dürfte es jedoch zwischen 25 und 35 Kilogramm liegen. Sein Fang soll lang, breit, tief und kräftig sein, um dem Hund das richtige Tragen des Wildes zu erleichtern. Die Rute ist hoch angesetzt und von Natur aus mittellang.

Wir sprechen hier aber bei der Hundehilfe Toskana von der meist italienischen Züchtung des Deutsch Kurzhaar. Ein Vorstehhund, der für die in Italien typische Jagd genutzt ist, soll sehr, sehr viel Initiative haben und die Fähigkeit, geruchliche Aufgaben, die sich ihm stellen könnten, selbständig zu lösen. Deshalb würde der durchschnittliche deutsche Jäger ihn sicherlich zu aktiv und autonom finden. Der italienische Jäger widerum empfände den DK deutscher Herkunft als viel zu abhängig von seinem Führer. Sprich der italienische DK verrichtet aktiv, ohne sich vorher das okay zu holen. Der Hund soll aus eigener Initiative suchen und aufspüren. Das sollte man auf jeden Fall bedenken, dass man da ein eventuell ausgeprägtes Exemplar bekommen könnte.

So der Standard, aber zurück zur Realität. Toffee ist vermutlich auch durch ihre Vergangenheit beim Jäger kleiner geblieben als benannt. Ihr Fell ist weich wie das einer Katze. Schokobraun mit ganz ganz kleinen Sprenklern weiß an der Brust. Mittlerweile ein kleines drahtiges Kraftpaket mit perfekter Figur. Sie ist superschnell und kann viel Kraft entwickeln, sehr intelligent, lernt schnell. Sie ist wachsam, bekommt alles mit und lässt den Blick über ihr Territorium schweifen.

Extrem führerbezogen, viel Power, im Haus aber wirklich „leise“ – man merkt sie kaum, außer bei den verrückten 5 Minuten oder wenn sie gerne ihren Willen durchsetzen will.

Kuscheln ohne Ende, leise Töne und direkte Ansagen bringen viel mehr als laut und polternd. Sie stellt deutlich weniger in Frage was sie tun soll, als es die Ersthündin tut. Sie ist feinfühlig, nicht zu sensibel. Wie üblich für den DK liebt sie Wasser. Durch ihre Angst ist baden im See nicht möglich momentan, Fluss keiner vorhanden. Dafür steht ein eigener Hundepool für sie in den Sommermonaten bereit, der ausgiebig benutzt wird.

Sie kam leider mit sehr vielen Ängsten an, von denen noch nicht alle besiegt sind. Aber jeden Tag wächst sie über sich hinaus – auch wenn es manchmal nur kleine Schritte sind. Sie vertraut mir als Führer zu 100% und sucht die Nähe auch wenn schwierige Situationen kommen. Da hilft die enge Verbundenheit die der DK hat schon sehr, gepaart mit Zeit, Liebe, Geduld und Einfühlungsvermögen.

Unterwegs kann ich sie leider noch nicht mit Nasenarbeit etc. ablenken oder beschäftigen. Zu groß sind entweder die Versuchungen oder die Ängste – je nachdem. Aber in der Wohnung liebt sie es das Intelligenzspielzeug zu benutzen. Der DK ist wirklich hoch intelligent und erfasst ultra schnell. Sie sorgt auch für Ruhe, wenn die große Hundeschwester überdreht. Da wird schon mal schnell das Spielzeug weggenommen, damit sie ihre Ruhe bekommt.

Alles in allem sag ich „nur Mut zu dieser Rasse“. Aber man hat wirklich ein Anhängsel, das am Liebsten immer dabei wäre. Darüber sollte man sich im Klaren sein und gerne diese wirklich extrem enge Bindung lieben.

Der Porcelaine

Der Porcelaine – ein edler Franzose, den man nicht nur dort trifft
Die Laufhundrasse mit dem kurzen Haarkleid mit beigen Flecken oder Sprenkeln, deren züchterische Anfänge heute nicht mehr so klar sind, stammt aus der französischen Alpenprovinz Franche Comté direkt an der Schweizer Grenze. Traditionell wurde er deshalb auch Chien de Franche Comté genannt und waren beliebte Meutehund für die Jagd auf Hasen und Rehe, aber auch Wildschweine.

In den turbulenten Zeiten um die Französische Revolution starb die Rasse fast aus, bis sich Rasseliebhaber fanden, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts wieder der sehr alten königlichen Rasse (ein Ursprung sollen die weißen Jagdhunde von Louis IX. im 13. Jahrhundert sein) besannen und eine neue Zucht aufbauten. Zu dieser Zeit wurde der Name auch in Porcelaine umgewandelt, der sich vom dem wie Porzellan schimmernden Fell ableitet. Er wird heute noch in Frankreich als Jagdhund eingesetzt, ist aber auch besonders häufig in der Schweiz, Nordspanien und Italien anzutreffen.
Der mittelgroße elegante Hund, dessen größte Leidenschaft die Spurensuche ist, ist energiegeladen und kraftvoll draußen unterwegs und untermalt seine Jagdleidenschaft gerne mit dem typischen Spurlaut (Heulen) der Laufhunde. So ruhig und entspannt er meistens im Haus ist, gerne auch bequem liegend auf der Couch, kann er draußen seine Bestimmung nicht leugnen, wobei der Jagdeifer natürlich auch je nach Hund unterschiedlich ausgeprägt ist.

Wider Erwarten brauchen sie aber keinen Leistungssport zum Glücklich sein. Sie lieben es aber, Zeit in der Natur zu verbringen, lange Spaziergänge und Wanderungen. Zu schnüffeln, suchen und stöbern ist für sie eines der schönsten Dinge überhaupt. Für die Fährtenarbeit und das Mantrailing sind sie immer zu begeistern. Rassebedingt sollte sie aber im Gelände an der Schleppleine bleiben. Bei einigen braucht man diese nach einer gewissen Zeit und Training nicht mehr, dies kann man aber anfangs nicht beurteilen.

Für Meutehunde ist es schön, wenn sie als Zweithund gehalten werden oder in einer Familie, wo die meiste Zeit jemand da ist. Sie genießen das Zusammensein mit ihresgleichen, sind aber auch uns gegenüber äußerst anhänglich. Ihre Devise ist „Zusammen sein ist alles“.

Segugio italiano

Segugio/Segugia/Segugi – a pelo raso/a pelo forte

Mit Segugi auf Du und Du – eine natürlich vollkommen objektive Beschreibung – aus dem Alltag mit Foco und Stella.

Was sich anhört wie aus dem „Italienisch-Grundkurs der Volkshochschule Radevormwald“ bezeichnet nichts weniger als die wunderbarste Hunderasse der Welt – natürlich neben den vielen anderen wunderbarsten Hunderassen der Welt und den wunderbarsten Verbindungen aus allen Varianten.
Aber hier geht’s nun mal um – platt eingedeutscht – „Sehgudschio“, mit Schwerpunkt auf der kurzhaarigen (a pelo raso) Variante. Die kenne ich sozusagen persönlich.
Hinweisen möchte ich gleichwohl auf die rau- bzw. langhaarigen (a pelo forte) Spielarten. Besonders ambitionierte Anhänger der jeweiligen Form werden mir reflexartig widersprechen, wenn ich gewagt behaupte, dass diese sich jedoch bis auf die Optik nicht sonderlich unterscheiden. Ich bin aber der Meinung, dass die rauhaarigen nur deshalb als etwas forscher gelten, da die Menschen mit der subjektiv etwas frecheren Optik auch eine gewisse Bereitschaft zum Draufgängertum gleichsetzen und sich dies wiederrum in der Erziehung niederschlägt…
Die hier beschriebenen Erfahrungen basieren auf dem Zusammenleben mit Foco (Rüde, fünf Jahre alt) und Stella (Hündin, 3 Jahre alt); beide Segui a pelo raso. Die zwei kommen aus unvorstellbar elenden Verhältnissen toskanischer Haltung und haben in ihren ersten Lebensjahren nichts Schönes erlebt. Als „Gebrauchshunde“ missbraucht, geschlagen, mit Stromtaktern gefoltert, gequält, fast verhungert, fast verdurstet, ohne jede positive Zuwendung…. Kurzum ein normaler Alltag für so viele Jagdhunde in Norditalien. Oft ist es kein Leben, sondern ein lebenslanges Sterben.
So kamen Stella und Foco über einen Tierschutzverein zu uns.
Oha! Mögen die geneigten Leserinnen und Leser denken. Hunde aus dem Süden, verstört, psychisch krank im schlimmsten Fall, verhaltensoriginell im besten. Flohquasten, Krankheitserregertransportunternehmen….. und am allerschlimmsten: KEINE Zuchtpapiere! Im Vergleich dazu scheinen aus Sicht vieler, vor allem selbst ernannter HundekennerInnen der Untergang der Titanic oder der Wirbelsturm Sandy über New York ja eher nachrangig.
Aber, und das mach Mut: Hurra, der Untergang des Abendlandes blieb aus. Die Hunde waren und sind gesund, nicht verstört und haben noch keine Familienmitglieder aufgegessen.
NEIN! Innerhalb kürzester Zeit, ja innerhalb weniger Tage oder sogar nur Stunden haben sie ihre Vergangenheit abgestreift, sich regelrecht gehäutet und genießen nun, von einer ganzen Familie umsorgt zu werden, mitten in und mit ihr zu leben.
Aber zurück zu den knallhart recherchierten Fakten. Und dazu gehört die offizielle Beschreibung der Rasse:
FCI Standard: Nr. 337
Gruppe 6: Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen
Sektion 1: Laufhunde
Ursprung: Italien
Rüden: 52-58cm
Hündin: 48-56
Gewicht: 18-28kg
Segugi aus FCI-anerkannter Zucht sind in Deutschland jedoch sehr selten. Meiner Erfahrung nach sind sie in unseren Breiten ganz überwiegend aus dem Tierschutz, sei es als „Eigenimporte“ aus Italien mitgebracht oder über Tierschutzvereine hierher gelangt.
Hinsichtlich Farbe, Wuchs und Fell sind allerlei Spielarten von fast beige, rotbraun, lohfarben bis überwiegend nahezu schwarz möglich. Aber wer weiß, ob da nicht in der Familie, vor Generationen, mal eine andere Rasse mit spielte – voller Vergnügen hat sich einfach mal ein flegelhafter, umso charmanterer Pointer, Lagotto, Maremanno oder gar ein Feriengast aus dem Norden eingebracht …. wo die Liebe hinfällt eben.
Sei’s drum: Genug der Beschreibung der Norm. Mir ist im Zusammenhang mit Lebewesen allzu starkes fokussieren auf die „Rasse“ und deren scheinbare und unabdingbare Normen nicht sehr wohl. Ich lasse es darum hiermit sein und leite locker in die Historie und damit den Bereich „Bildungsbürgerwissen“ über:
Die Ursprünge der Segugi liegen wohl im alten Ägypten. Dort wurden diese Hunde zur Jagd eingesetzt. Später kamen sie mit phönizischen Kaufleuten nach Italien. In vielen Museen Italiens sind Bilder mit Jagdszenen zu sehen, auf den Segugi abgebildet sind. Immer edel, immer mit dem begehrten Wildbred.
Damit wäre wir auch schon wieder beim Hier und Jetzt und einem bedeutenden Wesenszug: Segugi jagen. Und zwar grundsätzlich alles was irgendwie ins persönliche Beuteschema passt. Hasen, Kaninchen, Eichhörnchen, jeden Kleinsäuger sowieso. Aber auch Rot- und Damwild, Wildschweine und und und und….. Das kann im Alltag schon zur Herausforderung werden. Durchaus ist es möglich die Segugi nicht nur abzuleinen, sondern sie sogar dahin zu bringen auch abrufbar zu sein. Dafür muss aber die Bindung zwischen Hund und Mensch sehr stark sein und die Umgebung sollte nicht das Paradies der Jagdgöttin Diana schlechthin darstellen. Zudem wäre es sinnvoll, bereits geraume Zeit mit der Schleppleine geübt zu haben.
Dann klappt das. Ganz bestimmt. Vielleicht aber auch nie. Das muss man wissen und akzeptieren. Menschen die sich besonders stark fühlen bzw. ihr Ego insbesondere bestätigt sehen, wenn der Hund unangeleint und ungeachtet des Straßenverkehrs und anderer Unbilden bzw. Verlockungen neben ihnen läuft (oder auch nicht), sollten hier Verzicht üben. Klingt hart? Ja. Soll es an dieser Stelle auch!
Viel ist geholfen, wenn der Laufhund bekommt was er braucht: Auslauf! Lange Spaziergänge lieben die Segugi; intensives Schnüffeln kilometerweit, die Nase immer einen Millimeter über dem Boden. Die Lefzen gebläht und manchmal klappern die Zähne vor Aufregung. Wer den zart tänzelnden Hund mit dauerhaft stolz und edel erhobenem Kopf fordert ist hier falsch. Oder, im Falle der Bereitschaft seinen Geist und sein Herz doch zu öffnen: Genau richtig!
Denn: Wer das Wesen der Segui kennt, lernt es lieben. Auch wenn die Nase immer in Bodennähe ist.
Wer mit dem Jagdtrieb umgehen kann, findet in Segugi wunderbar sanfte, verschmuste und feinfühlige Freunde. Segugi binden sich sehr stark an ihre Menschen. Die ganze Familie wird umsorgt und bei jeder Gelegenheit wird durchgezählt, ob schon alle zuhause sind. Das ist natürlich ein Traum. Gleichzeitig aber auch eine Herausforderung. Denn wer sich als Hund so auf seine Menschen einlässt, erwartet natürlich auch eine entsprechende Antwort. Harte Erziehungsversuche oder gewaltsame Über-/Unterordnung werden hier genau das Gegenteil einer Partnerschaft begründen. Der Hund wird dann nicht mit seinen Menschen zusammenleben und sich wohlig im Rudel einordnen, weil er es liebt, sondern nur noch, weil er Futter bekommt. Das will wohl niemand.
Also: Allen Sanftmut der Segugi spiegeln wir in unseren Erziehungsstil – dann läuft das wie von selbst. Fast immer.

Sicher interessant ist, dass Segugi eigentlich nichts bewachen wollen. Das liegt offenbar einfach nicht in ihrem Wesen. Menschen die zu Besuch kommen werden meist vorsichtig-neugierig begrüßt, zart angeschnüffelt und nach kurzer Zeit in das häusliche Rudel aufgenommen. Und wer kein Haus bewacht, bellt auch wenig im trauten Heim. Hin und wieder ein freundlich-fröhliches Wuff. Das war’s meist. Ein wenig länger dauert die Phase der Vertrauensbildung, gerade bei Hunden aus dem Tierschutz, oft bei Männern. Warum? Na ja: „Mann=Jäger=der Typ, der mich jahrelang wie Dreck behandelt hat“. Nicht schwer nachvollziehbar. Oder?
Stumm sind Segugi aber beileibe nicht! Der Spurlaut kann durch Mark und Bein gehen. Eine schnelle Folge hoher bellender, jauchzender, röchelnder, röhrender Töne. Gerne auch alles gemeinsam – eine kalbende Rentierkuh im Chor mit Miles Davis Trompete aus „Aufzug zum Schaffott“, begleitet von zarten Geigentönen der ersten Übungsstunde, gepaart mit dem Schnarchen des Großvaters nach harter Gartenarbeit und drei Gläschen Obstler. Aber: Mit ein wenig Übung wird der Jagdtrieb im Bann gehalten (siehe oben) und der Spurlaut dann auch nicht mehr bei jeder Gelegenheit eingeschaltet.

Von Vorteil für das Zusammenleben im Haus ist sicher auch die geringe Neigung zum Haaren. Selbst zu Hochzeiten des Fellwechsels finden sich nur geringe Spuren im Haus. Das mag auch daran liegen, dass Segugi keine Unterwolle haben. Was zur Herausforderung an kalten Tagen werden kann: Als Mensch eines Segugio sollte man die innere Größe haben, dem Hund ein Mäntelchen anzuziehen. Auch wenn man sich eigentlich nie vorstellen konnte, so was Peinliches zu tun. Nur wer will bei kühler Witterung ein schlotterndes Häufchen Elend neben sich durch die Natur schleifen? Na also, abschließend ausdiskutiert.
Noch schlimmer (weil im ganzen Jahr vorkommend) als Kälte scheint mir jedoch Regen zu sein. Kleinste Regentropfen, nur ein Nieseln genügt, führt zu Fluchtreflexen ins sichere Haus zurück. Stella beweist an nassen Tagen, dass auch Hunde sehr weit auf Zehenspitzen trippeln können. Nie habe ich erlebt, dass sich Hunde so gerne abtrocknen lassen.

Zuhause angekommen schalten Segugi in einen vollständig anderen Modus. Ruhig, gelassen, zart um Zuneigung suchend, kuschelig und weich, immer in der Nähe ihrer Menschen. Man sieht und hört sie kaum. Wer also eine Begleitung ins Büro sucht ist hier genau richtig. Auch die vielbeschriebenen Hipster-LatteMacchiato-Mütter und -Väter können ihre Freude haben: Cafébesuche werden zum Vergnügen, wenn das fellige Familienmitglied sanft träumend unter dem Tisch liegt und sich freut einfach dabei zu sein. Überhaupt – Kinder sind toll. Sie haben immer was zu essen in der Hand, sind nicht so groß und – wenn einigermaßen sozialkompatibel erzogen (wie der Hund also) – auch echt super SpielkameradInnen. Segugi gehen sehr zart auch mit kleinen Kindern um. Aber auch hier gilt der unumstößliche Grundsatz: Hund und kleine Kinder NIE (im Sinne von NIE) alleine lassen. Kinder, besonders die kleinsten, sind unberechenbar (Ja, sind sie! ALLE! Ich habe eigene! Und die sind durchaus wohlgeraten und mit Hunden aufgewachsen.) Der Hund sollte NIE in die Situation gebracht werden, sich wehren zu müssen. Wer es anders sieht, sollte keinen Hund, egal welche Rasse oder Mischung, und vielleicht sogar keine Kinder haben. Oh je! Radikal? Ja! Soviel dazu. Danke.

Fazit: Segugi sind wunderbar. Lassen Sie sich darauf ein, wenn Sie so viele Vorzüge genießen wollen und einige wenige Herausforderungen bereits sind zu meistern.
Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen dabei viel Freude.

Lagotto Romagnolo

Finnie (ehemals Kira) war bereits 13 Jahre alt, als sie in unsere Familie kam. Sie ist eine Lagotto Romagnolo Hündin. Hunde dieser Rasse sind auch bekannt als Trüffelhunde oder Wasserhunde der Romagna.
Auch Finnie wurde, wie viele Vertreter ihrer Rasse, in Italien zur Trüffelsuche eingesetzt, ausgebeutet und missbraucht. Bei ihrer Ankunft in Deutschland waren ihr die Spuren der vergangenen 13 Jahre deutlich anzusehen. Ihr Körper wurde ein Leben lang geschunden: deutlich untergewichtig, fast das ganze Fell war aufgrund eines bereits behandelten Parasitenbefalls ausgegangen und mit leerem Blick stand sie vor uns. Immer wieder sackten ihre Hinterbeine weg, zu lange hatte sie keine regelmäßige Bewegung und die Muskulatur hatte sich bereits abgebaut. Ein Großteil ihrer Zähne war gezogen oder bis aufs Zahnfleisch abgeschliffen worden, um die von ihr aufgespürten und kostbaren Trüffel vor ihrem Gebiss zu „schützen“. Einige der verbleibenden Zähne waren voller Zahnstein und teilweise eitrig, sodass sie tierärztlich entfernt werden mussten. Außerdem litt sie an schweren beidseitigen Ohrenentzündungen, welche bis heute von Zeit zu Zeit neu aufflammen. Dies ist durchaus eine rassetypische Erkrankung, denn Lagotti neigen durch ihre engen und haarigen Gehörgänge zu Entzündungen der äußeren Gehörgänge.
Da viele ausgebildete Trüffelhunde, zu Viele von ihnen ihr Leben lang, ein solches oder ähnliches Leid ertragen müssen ist es mir ein Anliegen an dieser Stelle auf die kaum bekannte Schattenseite der Edelpilze, der Tartufi, aufmerksam zu machen.
Noch am Nachmittag ihrer Ankunft im neuen Zuhause machte Finnie einige ihrer Hauptanliegen für eine gut funktionierende Wohngemeinschaft klar: „Wenn ich Etwas möchte, kann ich das durch lautes Bellen einfordern“ und „am liebsten bin ich immer und überall dabei“.
Und so ist sie auch heute noch. Sie hat definitiv ihren eigenen Kopf und eine starke Persönlichkeit. Dennoch ging sie sehr schnell eine tiefe Beziehung mit uns Menschen ein. In ihrem Handeln ist sie aufmerksam, feinfühlig und trotz ihrer Geschichte voller Vertrauen. Finnie hat in unseren Augen einen goldenen Charakter. Niemals reagiert sie mit Aggression, sondern meistert so gut wie jede Situation mit Geduld und Sanftmut. Doch auch sie, als Vertreter ihrer Rasse, neigt bei Überforderung zu unruhigem und nervösem Verhalten.
Auf vielen unserer gemeinsamen Waldspaziergänge findet Finnie immer wieder zielsicher Trüffel. Während ihrer Arbeit ist sie konzentriert, deutlich routiniert und eifrig bei der Sache. Bei jedem erfolgreichen Trüffelfund sprüht sie vor Stolz und wartet geduldig auf ihre Belohnung. Hier wird deutlich, dass Lagotti auch im hohen Alter und nach einem arbeitsreichen Leben, immer noch dankbar sind für geistige Beschäftigung. Da Finnie rassetypisch keinen Jagdtrieb besitzt sind achtsame Spaziergänge mit ihr an der Seite ein Genuss.
Während unserer gemeinsamen Zeit habe ich mich oft gefragt, ob Finnie nicht vielleicht eher ein Labrador im Schafspelz ist und doch kein italienischer Wasserhund. Einen Labradormagen hat sie nämlich allemal. So haben wir gelernt, dass man Teelichter, Fusselbürsten, Plastikdeckel, Socken und 500 Gramm ungekochte Penne auch mit
nur wenig Zähnen im Maul verspeisen kann und Trüffelhund-Besitzer angehalten sind,
diese außer Reichweite ihrer Lagotti aufzubewahren.
Apropos Schafspelz: Man sagt den Lagotti nach wenig bis gar keine Haare zu verlieren und weniger häufig Allergien auszulösen (das bedeutet keinesfalls, dass sie für jeden Allergiker geeignet sind), als andere Hunderassen. Dass Lagotti nicht oder nur sehr wenig haaren kann ich an dieser Stelle bestätigen. Das bedeutet aber nicht unbedingt weniger Arbeit. Nachdem Finnie´s Fell in voller Lockenpracht nachgewachsen war, sind wir fast täglich mit Fellpflege beschäftigt. Regelmäßiges Bürsten, Entfilzen und Scheren ist bei diesem sehr feinen und weichen Fell ein Muss. Ob Finnie nun mehr einem Schaf oder einem kleinen Eisbären ähnelt sei dahingestellt. Doch klar ist, Kinder lieben Finnie und Finnie liebt Kinder. Stoisch genießt sie die Aufmerksamkeit und Zuneigung der Kleinen und sucht aktiv ihre Nähe.
Ob es nun die Rasseeigenschaften der Lagotti Romangoli oder Finnie´s wunderbare Persönlichkeit ist, uns hat sie mehr als überzeugt. Wir wünschen uns die lustige Lagottina noch lange an unserer Seite und wir hoffen ein klein Bisschen von dem wieder gut machen zu können, was ihr angetan wurde.

Spinone

Ein Spinone-Mix zieht ein

Als ich mich vor Jahren spontan in Luna, eine Spinone-Mix Hündin verliebte, hörte ich zum ersten Mal von dieser Rasse.
Neugierig, wer da bei uns einzieht, recherchierte ich im Internet.
Bei Wikipedia fand ich folgende Kurzübersicht:

FCI-Standard Nr. 165

  • Gruppe 7: Vorstehhunde
  • Sektion 1: Kontinentale Vorstehhunde 1.3. Typ ‚Griffon‘
  • Mit Arbeitsprüfung

Ursprung: Italien
Alternative Namen: Italienischer Rauhhaariger Vorstehhund
Widerristhöhe Rüde: 60 – 70 cm
Hündin: 58 – 65 cm
Gewicht: Rüde: 32 – 37 kg
Hündin: 28 – 30 kg
Varietäten:

  • Weiß
  • Weiß-orange
  • Weiß-braun

Danach klickte ich unendlich viele Seiten unter dem Stichwort „Spinone italiano“ an.
Mit Interesse las ich folgende:
www.spinone-club.de
www.spinone-italiano.de
www.spinone-online.de
htps.//issnruede.de

Zusammenfassend wird das Wesen des Spinone wie folgt beschrieben:
Der Spinone ist ein freundlicher, sensibler, fröhlicher und leicht zu lenkender Hund. Er zeigt oft Wesenszüge, die auf den ersten Blick schwer vereinbar erscheinen. So ist er sanft, aber entschlossen, mutig, aber ohne Aggressivität, fremden Menschen und Hunden zugewandt, aber mit Blick auf seine „Familie“ zu jeder Zeit bereit, diese zu beschützen.
Wichtig ist, den Spinone als vollwertiges Familienmitglied zu betrachten und ihn in den Tagesablauf zu integrieren.
Am liebsten ist er immer und überall dabei. Der Spinone ist verschmust und fordert Streicheleinheiten auch ein. Oft fixiert er sich stark auf seine Bezugsperson.
Er besitzt einen ausgeprägten Jagdtrieb und gilt als hervorragender Vorsteh- und Apportierhund. Bei der Jagd zeigt er sich geduldig und leichtführig. Da Spinone meist exzellente Schwimmer sind, liegt ihnen die Arbeit im Sumpf und Wasser besonders. Dabei werden sie durch das robuste Fell vor Feuchtigkeit und kalten Temperaturen geschützt.
Gestellte Aufgaben erledigt der Spinone stets lautlos und vorsichtig, unermüdlich, konzentriert, zuverlässig und gründlich. Zusammen mit einer ausgezeichneten Nase prädestinieren ihn diese Eigenschaften auch für die Rettungshundearbeit.
Obwohl der Spinone als leicht lenkbar beschrieben wird, kann er sich gelegentlich doch als ausgesprochen stur erweisen. Ungerechtigkeiten und Härte verträgt der sensible Hund gar nicht. Hat er einmal schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, wird er diese nie wieder ganz vergessen.

So eine Hündin wollten wir zu unseren beiden Dackeln adoptieren?
Ich hatte etwas Anderes erhofft.
Jagdtrieb? Na ja, den haben die Dackel auch. Die gehorchen gut, wird schon klappen.
So groß? Die Dackel sind sehr beherzt, das funktioniert.
Stur? Ach was, sturer als ein Dackel kann kein Hund sein.
Letztendlich wischte ich alle Bedenken vom Tisch, denn die Entscheidung war bereits getroffen, als ich Lunas Foto auf der Internetseite gesehen hatte.
Dann kam der Tag, an dem wir sie abholen durften. Unsere Aufregung war riesig, die Dackel durften mitkommen und waren recht entspannt. Endlich kam der Transporter an, alle Hunde wurden ausgeladwen und ich sah Luna. Die 43 cm kleine und 12 kg leichte, zottelige und etwas verstörte Hündin berührte mich sehr. Sie genoss auf der Rückfahrt die Anwesenheit der neugierigen, aber entspannten Dackel in der Nebenbox. Das Leben im Rudel klappte von Anfang an recht gut. Unsere Dackelhündin stellte klar, dass sie die Ranghöhere ist und Luna akzeptierte das sofort. Sie ging konsequent jedem Streit aus dem Weg. Das Benehmen im Haus lernte sie schnell, denn die Dackel zeigten ihr, wie es funktioniert.
Ich habe gehofft, dass unser Leben mit Luna schön wird, aber wie sehr sie es bereichert, habe ich nicht ansatzweise geahnt.
Sie ist wirklich extrem sensibel, zugewandt, lustig und verschmust. Ich liebe ihre Fröhlichkeit, wenn sie mal wieder meine Socken „gefunden“ hat und damit durch das Haus rennt. Das Blitzen in ihren Augen, wenn sie etwas tut, was sie nicht soll, ist unbeschreiblich. Noch nie habe ich einen Hund mit so eleganten Bewegungen in dieser Schnelligkeit rennen sehen, noch nie einen Hund erlebt, der aus dem Stand mit allen vier Beinen bis zu meiner Schulter springen kann. Noch nie gesehen, dass ein Hund über einen 1,80 m hohen Zaun klettern kann. Und erst einmal einen Hund erlebt, der so intensiv und selbstverständlich bei mir ist.
Ja gut, manchmal ist sie in bisschen stur. Ich nenne es Charakterstärke, sie weiß halt, was sie will. Das Kommando „Sitz“ lernte sie schnell und befolgt es zuverlässig, das Kommando „Platz“ lernte sie genauso schnell und befolgt es nie. Naja, wozu muss man auf der Erde liegen? Sitzen reicht völlig!
Ihr Jagdtrieb ist ziemlich stark ausgeprägt, aber inzwischen lässt sie sich gut ablenken. Geräusche, die wie Schüsse klingen, Gewitter und Feuerwerk versetzen sie immer noch in Angst und Schrecken, aber nicht mehr in Panik.
Luna liebt eine geregelte Struktur im Alltag, Abweichungen davon verunsichern sie. Ist alles „wie immer“, ist die Welt in Ordnung.

Ich bin unendlich froh darüber, dass ich alle Bedenken über Bord geworfen habe. Luna ist eine faszinierende Hündin und ich hoffe, dass wir noch viele Jahre miteinander glücklich sein dürfen.

Welsh Springer-Spaniel

Der Springer – Spaniel ist ein sehr eleganter, mittelgroßer Jagdhund. Er gilt als die älteste der 9 Spaniel Rassen.
Der Welsh Springer Spaniel ist ein ausgesprochen schöner und markanter Hund und zugleich sehr robust, nervenstark und leistungsfähig. Er wird auch heute noch jagdlich geführt. Zugleich ist er ein hervorragender Begleit- und Familienhund mit einem Menschen- und besonders kinderfreundlichen Wesen. Da wundert es, dass dieser tolle Hund in Deutschland kaum bekannt ist.
Der Welsh Springer Spaniel hat eine Widerristhöhe bei Rüden von etwa 48 cm und bei Hündinnen von etwa 46 cm. Das Gewicht liegt zwischen 17 und 20 Kg.
Wer einen anhänglichen, treuen und verschmusten Hund haben möchte ist mit einem Springer-Spaniel sehr gut bedient. Man sollte sich aber auch Bewusst sein das der Springer-Spaniel viel Bewegung braucht und er das Element Wasser liebt. Er möchte von allen geliebt werden und spielt sich dadurch immer gerne in den Vordergrund. Der Springer-Spaniel ist sehr sozial mit anderen Hunden.

English Setter

Setterbeschreibung „Wikipedia-Auszug“:

„Der Setter ist eine historische Hunderasse, die aus dem französischen Epagneul und dem Pointer hervorgegangen ist. Setter zählen zu den englischen Vorstehhunden. Es gibt verschiedene Setterrassen, den English Setter, Gordon Setter, Irish Red Setter und den Irish Red and White Setter. Setterartige Hunde finden schon lange für Jagdzwecke Verwendung. Der Irische, der Englische und der Gordon Setter sind einander ähnlich in Größe und Gestalt, haben aber unterschiedliche Fellfärbungen. Setter sind im Allgemeinen anhänglich und temperamentvoll. Sie sind nicht immer leicht abzurichten und sollten mit fester Hand geführt werden und viel Auslauf bekommen.“

Mal ganz abgesehen davon, dass die Beschreibungen dem Setter entsprechen, möchten wir an dieser Stelle für Interessenten und Liebhaber dieser Rasse einen authentischen Einblick in den Alltag mit einem Setter geben. Nachfolgende Beschreibungen beruhen sich auf ungeschminkte Schilderungen und Anekdoten sowohl von Anfängern- und Setter Erfahrenen Adoptanten. Sie wurden „nicht“ frei erfunden und dienen „nicht“ dazu, dass Adoptanten dieser tollen Rasse selbige Erfahrungen bei Übernahme erwarten noch garantiert werden!

SETTER – nenn es LIEBE oder WAHNSINN 🙂
Setter gehören ohne Frage zur Hunderasse in die so würden wir mal behaupten, sich die meisten Menschen auf Anhieb verlieben. In unserem Portfolio findet man sie (allen voran den Englisch Setter) in verschiedenen Farbnuancen – von schwarz/weiß bis hin zu orange/weiß.
Ihre Farbgebung ist ein Wunderwerk der Schöpung! So, als würde der liebe Gott einen Farbpinsel zur Hand nehmen und sich kreativ ans Werk machen.
Unter uns, die meisten Adoptanten sind bezüglich ihres Aussehens bereits vom ersten Moment an sprichwörtlich Schockverliebt.
Setter können sooooooooooo unheimlich süß und anhänglich sein, um nicht zu sagen, wenn jemand weiß wie man sich Herrchen/Frauchen zu eigen macht, dann eindeutig sie! Dabei suchen Setter sich ganz gezielt „ihr Opfer“ aus und treten dann mit einer gehörigen Portion Intelligenz und ausgeklügelter Raffinesse an die Sache heran. Zunächst wird eine Person ausgespäht, diese Person wird im Anschluss willenlos umgarnt, bis letztendlich ihr Herz vollkommen erobert ist. Die Erfahrung zeigt, Setter sind wahre Herzensbrecher!

Setter sind Jagdhunde mit Familiensinn. Sie lieben ihre Menschen. Ganz gleich ob Frauchen, Herrchen, Kids oder „Gäste des Hauses“. Jeder der gerade zugegen ist wird ohne Ausnahme genötigt und kommt was den Schmusebedarf eines Setters anbelangt nicht drum herum. Setter sind was das anbelangt wahre (Kletter) Künstler. Manchmal vergessen sie beim Erreichen ihres Zieles schon mal Größe und Gewicht und werden dabei schnell zum Schoßhund. Sie suchen regelrecht die Nähe der Menschen und können für manch Außenstehenden geradezu aufdringlich wirken. Um so schwieriger ist es zu glauben, dass Setter zu den ruhigesten Fellnasen zählen die man sich überhaupt vorstellen kann. Also hier sprechen wir allerdings defintiv vom INDOOR Bereich! In Punkto Arbeits – Begleithund haben sie sich bestens bewährt. Ganz artig begleiten Setter Herrchen oder Frauchchen ins Büro und zeigen sich hier „auffällig“ unauffällig und treu ergeben. Auch Zuhause im Haus, scheinen sie oft unsichtbar. Doch bevor es nun zu kuschelig wird, möchten wir Interessenten natürlich auch die andere Variante nicht vorenthalten. Denn geht es nach draußen, in die unwiderstehlich frische, atemberaubend gut duftende Natur, dann steppt der Setter!

Man muss sich im klaren sein. So unheimlich rücksichtsvoll und lieb Setter sein können, so unheimlich egoistisch und anstrengend können sie draußen werden.
Eine Situation die so manch einen überrascht und schnell mal überfordert ist, wenn man mit einem Setter oder einer Setterine auf Gassitour geht.
Man muss wissen, man führt einen Jagdhund aus! So sollte es zumindest sein. Rein optisch ist es allerdings oft so, dass Frauchen oder Herrchen ausgeführt werden. Die Eleganz die man Settern nachsagt, scheint just in diesem Moment verloren zu gehen. Die Nase tief bohrend am Boden gedrückt, die Leftzen auf und abschwingend, alle und wirklich alle Pfoten Allradmäßig in die Erde gestemmt, geht es volle Kraft voraus. Tatsache ist, dass man oftmals bei den ersten „Gassiversuchen“ mit mitfühlenden Blicken anderer Zwei-, und Vierbeiner sowie deren gutgemeinten Tipps und Ratschlägen konfrontiert wird. Man kann sich deren professionellen Äußerungen nicht entziehen, es sei denn, man bevorzugt zunächst Übungsstrecken die außerhalb der Komfortzone (Hundegassi Weg) liegen. Step bei Step, mit viel Liebe und Zuversicht, enormen Durchhaltevermögen und einer gesunden Portion Humor schafft man es schliesslich, einen „Leinenfähigen“ Jagdhund an seiner Seite zu haben.
Setter/Setterinen sind Jagdhunde mit mal mehr und mal weniger ausgeprägten Jagdtrieb. Dies sollte man sich immer bewusst sein.
Hat man ein solch Kaliber an seiner Seite ist es ratsam, Gassi gehen mit Laufleine zu akzeptieren.
Sollte das bei ihrem zukünftigen Familienmitglied der Fall sein, zweifeln sie bitte nicht an sich und ihrer Hundekompetenz! Selbst erfahrene Setteradoptanten mussten sich dieser Herausforderung stellen und so manch einer von ihnen auch akzeptieren.

Ein Setter und das steht außer Frage ist nicht der klassische Labrador, der sich mal eben schnell mit mit einem Leckerchen bestechen lässt. Womit man ihn allerdings gewinnt und sehr hoch bei ihm punkten kann ist, ihn mit Hundesport, Mantrailing, Fährtentrailing oder sonstigen Nasenspielen zu überraschen. Setter lieben es mit Such-, Apportier– und Konzentrationsaufgaben herausgefordert zu werden. An dieser Stelle möchten wir jetzt allerdings keine Panik bei ihnen auslösen. Denn die Setter Fellnase freut sich gleichermaßen auch über klassische Spaziergänge, Radtouren und Wanderungen. Setter können aber genauso gut einen auf Couchpotato machen und genießen dabei ausgiebig Streicheleinheiten. Wohlbemerkt in allen, erdenklichen Lagen. Sieht manchmal komisch aus, aber kein Grund um sich Sorgen zu machen. Spätesetens wenn Setter wieder auf allen vieren steht sieht man, das vorherige Verrenkungen keine bleibenden Schäden verursacht haben.

Setter sind offen für alles! Setter legen pure Neugierde in den Tag. Setter besitzen Energie!
Sie versprühen Lebensfreude pur und zaubern einem stets ein Lächeln ins Gesicht.
Setter sind zarte Wesen mit starkem Charakter!

Zusammengefasst: Lässt DU einen Setter in dein Leben, wir korrigieren den Eingangssatz nochmal an dieser Stelle, freue DICH auf Liebe UND Wahnsinn 🙂

Beagle

Unser Beagle „Ernesto“, wir rufen ihn „Erni“, ist über die Hundehilfe aus der Toskana zu uns gekommen.

Er ist, wie alle Beagle, ein fröhlicher und bewegungsfreudiger Hund. Sein Wesen ist liebenswürdig und aufgeweckt, ohne Anzeichen von Aggressivität oder Ängstlichkeit.

Beagles sind Meutehunde, sie benötigen die Gesellschaft anderer Hunde oder vertrauter Menschen. Sie wurden bis ins 20. Jahrhundert hauptsächlich für die Jagd in der Meute gezüchtet und brauchen deshalb viel Auslauf und Bewegung. Daher sorgen wir dafür, dass er so viel erlebt, wie es seine Rasse verlangt. Täglich gehen wir in Würzburg an den Main, wo auf einem ausgewiesenen Areal Hunde frei laufen dürfen. Da gibt es jede Menge Kontakt mit Artgenossen, er kann sich austoben und lernt viel dabei.

Wenn es mal zu Zankereien kommt, ist Erni niemals dabei. Ist das Geschehen weiter entfernt, läuft er schon mal interessiert hin, mischt sich aber nie ein, sondern bleibt immer auf Distanz. Es ist so angenehm und beruhigend, einen so gelassenen und entspannten Hund zu haben.

Beagles neigen als Meutehunde dazu, übermäßig zu fressen. Das stellen wir auch immer wieder bei Erni fest, das heißt, man muss aufpassen, was er draußen aufnimmt.

Nach den ausgelassenen Spielen am Main gehen dann zu Hause gerne noch „Gehorsamsübungen“ wie z.B. erst nach dem Aufforderungsbefehl „Bitte“ an den Futternapf zu gehen. So „verfressen“, wie der Beagle ist, hätten wir das nicht für möglich gehalten. Aber auch wir lernen, wieviel mit Geduld und Konsequenz zu erreichen ist.

Ein Beagle kann viel Schlimmes erlebt haben, er bleibt trotzdem liebevoll und vertrauensselig.

Natürlich hat sich die schlechte Haltung durch den Vorbesitzer ausgewirkt. Stöcke, große Menschen in dunkler Kleidung etc. mag Erni heute noch nicht und zeigt seine Angst durch einen komplett eingezogenen Schwanz und Fluchtreaktionen.

Erni kannte kein häusliches Geräusch, wahrscheinlich auch keine Menschen außer seinen Besitzer, der ihn – wie wir erfahren haben – nicht fürsorglich behandelt hat. Dennoch ist er ein so fröhlicher, munterer und vor allem verschmuster Hund. Wenn er in seinem Körbchen liegt und schläft, meint man, er lächelt. Ganz oft ist er überaus ausgelassen und zeigt, wie glücklich er ist. Das macht auch uns so glücklich.