Spinone

Ein Spinone-Mix zieht ein

Als ich mich vor Jahren spontan in Luna, eine Spinone-Mix Hündin verliebte, hörte ich zum ersten Mal von dieser Rasse.
Neugierig, wer da bei uns einzieht, recherchierte ich im Internet.
Bei Wikipedia fand ich folgende Kurzübersicht:

FCI-Standard Nr. 165

  • Gruppe 7: Vorstehhunde
  • Sektion 1: Kontinentale Vorstehhunde 1.3. Typ ‚Griffon‘
  • Mit Arbeitsprüfung

Ursprung: Italien
Alternative Namen: Italienischer Rauhhaariger Vorstehhund
Widerristhöhe Rüde: 60 – 70 cm
Hündin: 58 – 65 cm
Gewicht: Rüde: 32 – 37 kg
Hündin: 28 – 30 kg
Varietäten:

  • Weiß
  • Weiß-orange
  • Weiß-braun

Danach klickte ich unendlich viele Seiten unter dem Stichwort „Spinone italiano“ an.
Mit Interesse las ich folgende:
www.spinone-club.de
www.spinone-italiano.de
www.spinone-online.de
htps.//issnruede.de

Zusammenfassend wird das Wesen des Spinone wie folgt beschrieben:
Der Spinone ist ein freundlicher, sensibler, fröhlicher und leicht zu lenkender Hund. Er zeigt oft Wesenszüge, die auf den ersten Blick schwer vereinbar erscheinen. So ist er sanft, aber entschlossen, mutig, aber ohne Aggressivität, fremden Menschen und Hunden zugewandt, aber mit Blick auf seine „Familie“ zu jeder Zeit bereit, diese zu beschützen.
Wichtig ist, den Spinone als vollwertiges Familienmitglied zu betrachten und ihn in den Tagesablauf zu integrieren.
Am liebsten ist er immer und überall dabei. Der Spinone ist verschmust und fordert Streicheleinheiten auch ein. Oft fixiert er sich stark auf seine Bezugsperson.
Er besitzt einen ausgeprägten Jagdtrieb und gilt als hervorragender Vorsteh- und Apportierhund. Bei der Jagd zeigt er sich geduldig und leichtführig. Da Spinone meist exzellente Schwimmer sind, liegt ihnen die Arbeit im Sumpf und Wasser besonders. Dabei werden sie durch das robuste Fell vor Feuchtigkeit und kalten Temperaturen geschützt.
Gestellte Aufgaben erledigt der Spinone stets lautlos und vorsichtig, unermüdlich, konzentriert, zuverlässig und gründlich. Zusammen mit einer ausgezeichneten Nase prädestinieren ihn diese Eigenschaften auch für die Rettungshundearbeit.
Obwohl der Spinone als leicht lenkbar beschrieben wird, kann er sich gelegentlich doch als ausgesprochen stur erweisen. Ungerechtigkeiten und Härte verträgt der sensible Hund gar nicht. Hat er einmal schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, wird er diese nie wieder ganz vergessen.

So eine Hündin wollten wir zu unseren beiden Dackeln adoptieren?
Ich hatte etwas Anderes erhofft.
Jagdtrieb? Na ja, den haben die Dackel auch. Die gehorchen gut, wird schon klappen.
So groß? Die Dackel sind sehr beherzt, das funktioniert.
Stur? Ach was, sturer als ein Dackel kann kein Hund sein.
Letztendlich wischte ich alle Bedenken vom Tisch, denn die Entscheidung war bereits getroffen, als ich Lunas Foto auf der Internetseite gesehen hatte.
Dann kam der Tag, an dem wir sie abholen durften. Unsere Aufregung war riesig, die Dackel durften mitkommen und waren recht entspannt. Endlich kam der Transporter an, alle Hunde wurden ausgeladwen und ich sah Luna. Die 43 cm kleine und 12 kg leichte, zottelige und etwas verstörte Hündin berührte mich sehr. Sie genoss auf der Rückfahrt die Anwesenheit der neugierigen, aber entspannten Dackel in der Nebenbox. Das Leben im Rudel klappte von Anfang an recht gut. Unsere Dackelhündin stellte klar, dass sie die Ranghöhere ist und Luna akzeptierte das sofort. Sie ging konsequent jedem Streit aus dem Weg. Das Benehmen im Haus lernte sie schnell, denn die Dackel zeigten ihr, wie es funktioniert.
Ich habe gehofft, dass unser Leben mit Luna schön wird, aber wie sehr sie es bereichert, habe ich nicht ansatzweise geahnt.
Sie ist wirklich extrem sensibel, zugewandt, lustig und verschmust. Ich liebe ihre Fröhlichkeit, wenn sie mal wieder meine Socken „gefunden“ hat und damit durch das Haus rennt. Das Blitzen in ihren Augen, wenn sie etwas tut, was sie nicht soll, ist unbeschreiblich. Noch nie habe ich einen Hund mit so eleganten Bewegungen in dieser Schnelligkeit rennen sehen, noch nie einen Hund erlebt, der aus dem Stand mit allen vier Beinen bis zu meiner Schulter springen kann. Noch nie gesehen, dass ein Hund über einen 1,80 m hohen Zaun klettern kann. Und erst einmal einen Hund erlebt, der so intensiv und selbstverständlich bei mir ist.
Ja gut, manchmal ist sie in bisschen stur. Ich nenne es Charakterstärke, sie weiß halt, was sie will. Das Kommando „Sitz“ lernte sie schnell und befolgt es zuverlässig, das Kommando „Platz“ lernte sie genauso schnell und befolgt es nie. Naja, wozu muss man auf der Erde liegen? Sitzen reicht völlig!
Ihr Jagdtrieb ist ziemlich stark ausgeprägt, aber inzwischen lässt sie sich gut ablenken. Geräusche, die wie Schüsse klingen, Gewitter und Feuerwerk versetzen sie immer noch in Angst und Schrecken, aber nicht mehr in Panik.
Luna liebt eine geregelte Struktur im Alltag, Abweichungen davon verunsichern sie. Ist alles „wie immer“, ist die Welt in Ordnung.

Ich bin unendlich froh darüber, dass ich alle Bedenken über Bord geworfen habe. Luna ist eine faszinierende Hündin und ich hoffe, dass wir noch viele Jahre miteinander glücklich sein dürfen.