Was passiert eigentlich mit Spenden?


Mit verschiedenen Aktionen – u.a. einer Whatsapp-Auktion oder durch den Verkauf von Stoffmasken – haben wir in letzter Zeit (Stand: Anfang Mai 2020) dazu aufgerufen, an die Hundehilfe Toskana zu spenden oder dadurch Spenden generiert. Es freut uns sehr, dass dem viele Menschen nachgekommen sind und unserem jungen Verein ihr Vertrauen geschenkt haben. Hier möchten wir einen Einblick geben, was wir eigentlich mit dem Geld finanzieren.

Ende April bekamen wir von einer italienischen Auffangstelle, die wir unterstützen, eine ganze Reihe Fotos zugesendet. Darauf zu sehen sind die zahlreichen Schutzhalsbänder mit den Hunden, die sie nun tragen. Die Bänder sind relativ teuer, aber der beste und einfachste Schutz gegen die Sandmücke, die in Italien die Mittelmeerkrankheit Leishmaniose überträgt. Zudem hatte sich die etwas abseits auf dem Land gelegene Auffangstelle dringend benötigtes Futter durch unsere Finanzspritze schicken lassen können. Auf dieser Stelle sind Dutzende Hunde untergebracht – ein paar Säcke würden kaum ausreichen. Bei 50 Hunden sind 500 kg Trockenfutter in 40 Tagen verbraucht und der Bedarf ist entsprechend immer groß.

Die Auffangstellen hatten während des Höhepunktes des Corona-Lockdowns wie alle Privatpersonen das Problem, dass sie nicht einfach so zum Tierarzt oder zum Tierfachhandel fahren konnten (wir haben darüber berichtet). Da ganz Italien in der Krise steckt, sind Spenden aus dem eigenen Land versiegt und die TierschützerInnen waren (bzw. sind derzeit immer noch) von unserer Hilfe abhängig.

 

Wir konnten mit euren freigiebigen Spenden auch Marianna finanziell unter die Arme greifen. Die junge Tierschützerin aus Süditalien kümmert sich eigentlich um die Streuner in ihrer Umgebung. Während der Corona-Krise übernahm sie zusätzlich die 40 Hunde einer verstorbenen Frau. Schnell kam Marianna an die Grenzen ihrer Möglichkeiten und wandte sich über Chiara an uns. Auch ihr wurde geholfen und sie konnte Futter für ihre Hunde besorgen.

 

Normalerweise fahren wir regelmäßig von Deutschland aus in die Toskana, um die bereits vermittelten Hunde zu holen. Das war nun einige Wochen nicht möglich, doch die kostenpflichtigen Tierheimplätze (sogenannte Pensionsplätze) auf denen manche Hundehilfe Toskana-Hunde leben, mussten weiter getragen werden. Die Übernahme von Patenschaften haben diese finanzielle Last abgefedert. An dieser Stelle auch herzlichen Dank an alle Paten und Patinnen!

Besonders berührt hat viele das harte Schicksal des jungen Griffons, den wir Lazarus getauft haben. Der einjährige Jagdhund war schon als Welpe mit einem gebrochenen Hinterlauf auf dem Behandlungstisch beim Tierarzt gelandet. Der Besitzer wollte ihn einschläfern lassen. Der Tierarzt behandelte ihn stattdessen und Lazarus musste „seinen jagdlichen Dienst“ fortsetzen. Chiara schickte uns vor kurzem ein Video auf dem neue Verletzungen von Lazarus dokumentiert sind – nichts für schwache Nerven. Bei der Wildschweinjagd wurde dem armen Hund ein Vorderbein mehrfach aufgerissen und schwer verletzt. Lazarus war in einem miserablen Zustand und bekam hochdosiert Antibiotikum verabreicht. Wir sicherten Chiara unsere Unterstützung bei seiner Behandlung zu. Mittlerweile ist Lazarus von unserer Tierärztin operiert worden. Es geht ihm besser und er hat nun ein eigenes Vermittlungsprofil auf unsrer Website: Lazarus – Zuhause gesucht

Es ist wirklich großes Glück, dass wir so mitfühlende UnterstützerInnen haben! Es wird gespendet, Marmelade gekocht, verkauft…und und und.
Nur so ist es der Hundehilfe möglich, eine umfangreiche tierärztliche Behandlung und die Vermittlung von einem vom Schicksal gebeutelten Hund wie Lazarus überhaupt übernehmen zu können. ❤️