Eine erfolgreiche Adoptionsgeschichte

 

 

Obwohl wir zahlreiche Hunde vermitteln und wir uns über jeden, der ein neues, schönes Zuhause bekommt, sehr freuen, so sind doch manche Schicksale mit einem guten Ausgang besonders berührend. Hier schrieben uns die AdoptantInnen – lest selbst:

 

„Es klingt wie eine tragische Geschichte mit einem herzerwärmenden Happy End auf vier Pfoten…

Am 01.12.2019 erblicken Hanni und Nanni gemeinsam mit ihren anderen Geschwistern in Italien das Licht der Welt. Sie hören die ersten Geräusche und schnuppern die ersten Gerüche. Die zwei Segugio Italiano-Damen entdecken die Welt. Die Knospe des Lebens öffnet sich, so könnte man es blumig beschreiben. Leider hat das Schicksal es anfänglich schwer mit den beiden gemeint und so werden Hanni und Nanni von Menschen separiert und ausgesondert. Wieder einmal zeigt die menschliche Beurteilung ihre Fehlerhaftigkeit. Was die beiden in Folge dessen erfahren und über sich ergehen lassen müssen (Einsamkeit, Kälte, Herzlosigkeit, Hunger…) ist hier nicht weiter erwähnenswert.

Italienische TierschützerInnen befreien die beiden aus dieser lebensunwürdigen Situation und sie finden ihren Weg durch die Hundehilfe Toskana nach Deutschland. Nach anfänglichen Monaten des Beisammenseins trennt sich hier der gemeinsame Weg.

Hanni führt es nach Sachsen-Anhalt und Nanni nach Nordrhein-Westfalen, wo sie von einer Pflegestelle aufgenommen wird.

Nanni ist von den Strapazen ihrer ersten Lebensmonate gezeichnet und hat Untergewicht, Fellprobleme, Würmer und eine Infektion der Gehörgänge. Hanni hat das bislang erfahrene Leben körperlich besser weggesteckt und strahlt trotz ihrer Erlebnisse das Geheimnis ihres gewissen Etwas aus.

Im September 2020 entscheidet sich ein Ehepaar aus Nordrhein-Westfalen Hanni bei sich aufzunehmen. Nach schriftlichem und telefonischen Kontakt mit Hundehilfe Toskana sowie täglichen Gesprächen mit der Pflegestelle ist ein Treffen / Kennenlernen und bald die Adoption mit Rückfahrt nach NRW für Ende September geplant.

Das Ehepaar erblickt einen unaufdringlichen, vor allem aber nachvollziehbar ängstlichen Hund, der beim Spaziergang ganz in seinem Element aufblüht und dennoch skeptisch aus der Distanz die Zweibeiner beäugt. Mit Artgenossen zeigt Hanni sich nahbar, ist aufgeweckt und ganz italienisch temperamentvoll. Die Blicke dieses zart besaiteten Wesens, seine Ausstrahlung und die Ausdruckskraft seiner Seele ziehen das Ehepaar in den Bann und bereiten Hanni den Platz in ihren Herzen.

 

 

Wieder einmal verlässt Hanni den Ort ihres Vertrauens und geht erneut auf eine ihr unbekannte Reise. Diese findet ihr Ziel in einem großen Eigenheim mit Garten. Einem Paradies für Vierbeiner, wie man der tierlieben Pflegestelle ohne Umschweife bescheinigen darf.

Ende der Geschichte? Noch nicht!

Das berufstätige Ehepaar achtet auf das Tierwohl und entscheidet sich nach wenigen Tagen einen weiteren Hund bei sich aufzunehmen. Ob von höheren Sinnen bedacht oder menschlichen Gedanken gelenkt, finden sich das Ehepaar und die Gastmutter von Nanni.  An dieser Stelle der Geschichte ist jedem schnell klar: „Hier passiert etwas ganz Seltenes“

Die beiden Hunde-Schwestern gehen am 30.09.2020 die ersten Meter nach 2 Monaten wieder gemeinsam und das Ehepaar entscheidet sich, die beiden nie wieder voneinander zu trennen.

Der erste Moment als die beiden in ihrem neuen Zuhause befreit von der Last ihrer Vergangenheit ihre Lebendigkeit gefühlt und ausgelebt haben… über den grünen Rasen im Vollsprint gelaufen sind… miteinander gespielt und einander nachgerannt sind… Dem Ehepaar laufen beim Anblick die Glückstränen über die Wangen.

 

 

Erste Eindrücke nach neun Tagen:

Hanni hat ihren Namen behalten. Für Nanni hat sich der Name „Nala“ gefunden. Beide Hunde vertragen sich optimal miteinander und profitieren voneinander. Was der einen an Mut fehlt, zeigt die andere. Die Gewöhnung an das neue Zuhause und die Menschen verläuft normal. Die anfängliche Aufregung der beiden hat sich gelegt. Nala ist eine „Fressmaschine“ und hat eine optimale Verdauung. Hanni ist sehr sensibel und taut mehr und mehr auf. Beide lassen sich anfassen und finden immer mehr Gefallen an Nähe und auch Kuscheleinheiten. Das Vertrauen aller Beteiligten wächst. Die Erziehung geht langsam voran. Das Sofa ist angenommen und wird ausgiebig getestet….

Und welche Geschichte schreibt das Leben morgen? Danke, LEBEN“