Auslandstierschutz in Italien

Was genau macht die Hundehilfe Toskana eigentlich?

 

 

Der Verein Hundehilfe Toskana wurde in Deutschland gegründet und sitzt in Würzburg. Allerdings haben wir ein großes Netzwerk an HelferInnen und UnterstützerInnen, die verstreut im ganzen Bundesgebiet leben. Die ehrenamtlichen Hundehilfe-MitarbeiterInnen in Deutschland kümmern sich hauptsächlich darum, auf den Verein aufmerksam zu machen und so Menschen zu finden, die spenden, die Hunde als neue Familienmitglieder adoptieren oder sich als Pflegestelle zur Verfügung stellen.

Die andere große Säule der Vereinsarbeit ist unser italienisches Netzwerk. Unsere Partner-TierschützerInnen vor Ort bringen die Hunde in Sicherheit und versorgen sie, bis sie vermittelt werden. Ohne die tatkräftige, aufopfernde Arbeit der italienischen TierschützerInnen hätten wir keine Chance, Hunde nach Deutschland zu holen. Sie sind es, die ihre Augen und Ohren in der Region immer offen halten und Tiere in Not aufnehmen.

 

Tatsächlich greifen sie immer wieder hungernde Streuner auf, aber viele der Hunde in unserer toskanischen Tierheim-Pension und den privaten Auffangstellen sind von Familien oder von Jägern abgegebene Tiere. Da macht sich die jahrelange (oder jahrzehntelange) Aufklärungsarbeit der italienischen TierschützerInnen bezahlt, denn es darf leider nicht als selbstverständlich angesehen werden, dass „nicht mehr zu gebrauchende Jagd“-Hunde in die sicheren Hände eines gut geführten (!) Tierheims abgegeben werden.

 

Die TierschützerInnen besuchen so oft es geht die in heruntergekommenen Zwingern und ländlichen Baracken gehaltenen Hunde. Sie werden zur Jagd auf Wildschweine, Hasen und zur Suche nach Trüffeln gehalten und gelten leider meist nur als „minderwertige Nutztiere“. Da sich die Jäger in vielen Fällen nicht um die tierärztliche Versorgung ihrer Hunde scheren, versuchen die TierschützerInnen an diesem Punkt anzusetzen: Die Jäger sollen ihnen erkrankte, schwache oder verletzte Hunde freiwillig herausgeben. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen müssen sie ein Vertrauensverhältnis zu den Jägern aufbauen, damit das funktioniert.

 

Hat es eine der TierschützerInnen geschafft einen Hund vom Jäger zu bekommen, dann wird der Neuzugang auf einen der von Hundehilfe Toskana durch Spenden finanzierten Platz (ein sogenannter Pensionsplatz) gebracht. Das belastet die Vereinskasse zwar erheblich, aber der Hund ist wirklich sicher und kann mit dem Notwendigen versorgt werden. Prävention vor Parasitenbefall, Kastrationen und lebensrettende Operationen haben auch in Italien ihren Preis. Nach Möglichkeit unterstützen wir finanziell durch Übernahme dieser Kosten.

Zudem arbeiten wir mit privat betriebenen Auffangstellen in Italien, die immer nur eine begrenzte Anzahl von Tieren aufnehmen können. Bevor so eine Kooperation überhaupt möglich ist, besuchen wir die Menschen, die die Auffangstationen unterhalten vor Ort und gewinnen nach und nach ihr Vertrauen. Sie wünschen sich für ihre Hunde ein besseres Leben, wollen wissen mit wem sie zusammen arbeiten und wohin die Hunde vermittelt werden. Häufig fehlt es diesen Auffangstellen an Futter oder Baumaterial, um die Hunde artgerecht zu versorgen und unterzubringen – wir stehen ihnen als Verein helfend zur Seite.

 

 

Ist ein italienischer Hund auf Pension oder in der privaten Auffangstelle in Sicherheit, beschreiben uns die TierschützerInnen sein Wesen. Dadurch haben wir Stoff für die Texte, die wir online stellen, um ein neues Zuhause für den Hund zu suchen.
Die Interessenten, die sich daraufhin bei uns melden, werden durch eine Vorkontrolle (oder Hausbesuch) auf Herz und Nieren getestet. Haben wir geeignete AdoptantInnen für einen Hund gefunden, wird sein Transport in enger Zusammenarbeit mit den ItalienerInnen organisiert.

 

Es müssen dafür aufwendige Formalitäten erledigt werden: Der Transport jedes einzelnen Tieres über EU-Grenzen wird durch sogenannte TRACES dokumentiert. Die Hunde brauchen alle einen EU-Heimtierausweis und müssen geimpft und entwurmt sein. Sind diese Dinge in Angriff genommen, kommt für die deutschen HelferInnen der Hundehilfe auch noch die Koordination mit den zukünftigen HalterInnen hinzu. Die Hunde sollen schließlich nach Ankunft des Transporters in Deutschland zuverlässig übergeben werden und Schutz- und Pflegestellenverträge unterschrieben sein.

 

 

Es gibt also jede Menge zu erledigen und es erfordert ein ziemlich hohes Ausmaß an Organisationstalent. Dabei ist das nur ein Umriss der wichtigsten, regelmäßigen Aktivitäten, die wir als Hundehilfe Toskana leisten. Es gibt noch so vieles, das mit Herzblut und Engagement hinter den Kulissen von zahlreichen Menschen mit Mitgefühl für leidende Tiere getan wird – so dass mehr Hunde in Europa langfristig ein besseres Leben leben können.

💛💛💛  Tierschutz macht Sinn: Der 4. Oktober ist Welttierschutztag. Möchten auch Sie sich engagieren oder helfen? Informieren Sie sich auf unseren Facebook und Instagram Kanälen über unsere laufenden Aktionen und über die Hunde, die wir vermitteln. 💛💛💛