Eins, Zwei, Drei….

DREIer Rudel

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Ehrlich gesagt, hätte mir mal jemand gesagt, dass wir heute “wieder” drei Fellnasen beherbergen, hätte ich ihn vermutlich ausgelacht.

Aber wie heißt es doch gleich so schön; Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Von Kindheit an bin ich umgeben von Tieren. Ich hatte das große Glück auf dem Land groß zu werden, mit vielen Tieren und vor allem stets von einem Hund umgeben.

Für mich stand außer Frage, dass wenn ich groß bin, ich ebenfalls einen eigenen Hund habe.

Naja, dann trat mein Mann in mein Leben (Großstadt Mensch :-)), der mit Hunden aber mal so gar nichts am Hut hatte. Um es auf dem Punkt zu bringen. Er schob bereits Panikattacke, wenn er nur einen Hund von weitem kommen sah. Doch jetzt kam er nicht mehr daran vorbei. Denn unser damaliger Schäferhund Mix, eine Seele von Hund war dies schier Wurst. Er machte keine Kompromisse, denn alle und damit meine ich jeden, der uns besuchen kam wurde standesgemäß empfangen. Mit Schmatz versteht sich, denn das allein gebührte schon seinem Anstand als Landei. Er legte damals den Grundstein für “unseren ersten eigenen Hund”.

Den Einzug machte dann ein niedliches, kleines, weißes Fellknäul mit rehbraunen Kulleraugen. Eine kleine Lady, die zu einer großen, herzlichen Schäferhündin heranwuchs.  Dreizehn wundervolle Jahre haben wir mit ihr teilen dürfen, bevor sie über die Regenbogenbrücke ging. Die Trauer war unsagbar groß und vor allem stand fest, dass wir so schnell keinen Hund mehr haben wollten. Wollten……

Denn kurze Zeit später kam Sam. Ich weiß nicht, warum wir immer wieder das Glück hatten, außergewöhnlich liebenswerte Hunde an unserer Seite zu haben. Er war so ein liebenswerter Kerl und unkomplizierter Begleiter, dass wir uns dazu entschlossen einer weiteren Fellnase ein Zuhause zu geben und ihm einen “gleichgesinnten Freund”.

Wir begaben uns nicht nur in das Abenteuer Zweithund, sondern entschieden uns eine Fellnase aus dem Tierschutz zu adoptieren. Unser Blind date, wie ich ihn heute noch sehr gerne nenne.

Niemals im Traum hätte ich damals daran gedacht, das Frauchen einer weiteren Fellnase zu werden. Erneut musste ich zu Kenntnis nehmen:

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Die dritte im Bunde ebenfalls aus dem Tierschutz, eine Segugihündin, in deren Augen sich ihre sanfte Seele widerspiegelte. Bis dato kannten wir diese Rasse nicht und ich frage mich bis heute eigentlich wieso? Eine liebenswertere Rasse gibt es für uns auf dem ganzen Planeten nicht. Doch dieses Mal war uns das Glück nicht hold. Sie war krank, sehr, sehr krank und wir durften nur einen kurzen, aber einen intensiv geliebten Lebensweg mit ihr gehen. Für uns brach eine Welt zusammen, die noch unerträglicher wurde, als unser Ersthund ihr nur kurze Zeit später folgte. Gefühlsmäßig haben wir uns auf eine Art Achterbahn begeben. Dankbar die beiden bei uns gehabt zu haben, unsagbar traurig, sie haben gehen lassen zu müssen. Was uns blieb und uns in dieser Zeit Kraft gegeben hat, war unser “Zweithund”, unser Blind Date, der nun die Monopolstellung eingenommen hatte und diese als kleiner Pascha in vollen Zügen genoss. Der Gedanke an einen weiteren Hund – sehr weit weg!

Aber hatte ich es nicht schon erwähnt?

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.

Auf einem kleinen Umweg schickt uns der Himmel erneut ein Segugimädel, dieses Mal nicht krank, aber voller Angst und Trauer. Man mag mich jetzt für verrückt erklären, aber ich werde bis heute das Gefühl nicht los, dass diese von unserer ersten Segugihündin geschickt wurde. Engel haben viele Facetten….

Wir alle wuchsen zusammen. Unser nun mittlerweile in die Jahre gekommener Senior hat zu unserem Erstaunen seine neue Hundekumpeline vorbildlich aufgenommen und mein Mann und ich konnten die Angst unserer Hündin und die Ansprüche unseres Seniors gut vereinbaren.

Weder geplant, noch im Entferntesten daran gedacht, schlich sich nur wenige Monate später Fellnase Numero drei in unser Leben.

Ein Wirbelwind, die das Herz meines Mannes buchstäblich im Sturm eroberte. Sie war der erste Hund, der nicht mich, sondern ihn favorisierte. Ich wollte definitiv keinen dritten Hund und sie muss das wohl irgendwie gespürt haben. Kurzerhand hat sie sich ihn ausgesucht und sich nach allen Künsten bei meinem Mann eingeschleimt. Schlaues Mädchen!

Kennt ihr den Film “und dann kam Polly?” Ähnlich kann man sich das bei uns vorstellen. Nachdem unser Tagesablauf ziemlich gut strukturiert und absehbar war, war es mit dem Einzug unserer vor Energie und Neugier strotzenden Dritthündin mal eben so vorbei. Ich muss zugeben, sie bringt uns schon manchmal an den Rande des Wahnsinns. Gleichzeitig schafft sie es und zaubert uns mit ihrer Lebensfreude und ihrer Unbekümmertheit stets ein Lächeln ins Gesicht.

Sicher, wir haben uns mit dem Einzug unseres Dritthundes erneut einer Herausforderung gestellt und ohne um den Brei herum zu schweifen ist klar, dass das nicht immer easy ist. Es wäre geflunkert zu sagen, wo zwei Hunde sind, fallen drei nicht auf. Vielmehr kann ich aus Erfahrung sagen, wo ein Hund ist, fällt ein zweiter nicht soooooooooo auf 🙂

Manchmal wünschte ich mir beim Gassi gehen eine dritte Hand und manchmal frage ich mich wie um Himmelswillen, zwölf Pfoten einen derartigen Schmutz im Haus hinterlassen können. Vor allem dann, wenn wir bei unseren Gassirunden wieder mal von Regengüssen heimgesucht werden oder unser Garten als Mäusewühlstelle auserkoren wurde. Und sicher ja, am Abend wünschten wir das Sofa wieder mal in unserem Besitz. Platz haben, um sich einfach nur mal austrecken zu können. Oder die Spontanität sagen zu können, wir fahren mal kurz ein paar Tage weg. Trotz allem oder gerade deswegen würde wir auf keinen unserer drei verzichten. Sie lassen uns wissen, dass das Leben ist und sie lassen uns spüren, dass das Liebe ist!

Hunde sind nicht unser ganzes Leben, aber sie machen unser Leben ganz 😊